Hans Pfitzner – Vom Früh- zum Spätwerk


Reinhold Johannes Buhl, Violoncello

Heidrun Sandmann, Violine / Ulrich Urban, Klavier

Hans Pfitzner (1869 – 1949) hat nur zwei Duo-Sonaten geschrieben: die für Violoncello und Klavier op. 1 und die für Violine und Klavier op. 27, die eine nach Abschluss seiner Studien am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main 1890, die andere zum Abschluss seiner Straßburger Zeit 1918. Beide haben Rückbezüge zu entsprechenden Sonaten von Johannes Brahms, der seinerseits die Tradition solcher Sonaten Ludwig van Beethovens letztmals gültig ausprägte. In dieser Ahnenreihe nimmt die Zahl der jeweils komponierten Werke einer Gattung ständig ab; es scheint eine Art Konzentrationsprozess auf das Typische stattzufinden, der bei Pfitzner schließlich nur noch ein Werk je Gattung zugelassen hat. (Auszug aus dem Booklet)

Die Beziehung zu Brahms ist nicht verwunderlich, war doch der Direktor des Hoch’schen Instituts zur Studienzeit Pfitzners ein Freund Brahms. So lernte Pfitzner jedes Werk Brahms sehr genau kennen und er wurde teilweise auch in seinen Kompositionen davon beeinflusst. Er hat zum Beispiel wie Brahms eine Vorliebe für die Moll-Tonarten und die Komposition der Sonate fis-Moll für Violoncello und Klavier Op.1 lässt trotz der Souveränität und der Form des Inhalts die Nähe Brahms erahnen. Pfitzner liebte die Violinsonaten Brahms, aber bei seiner Komposition der Sonate e-Moll für Violine und Klavier Op. 27 ist sein eigener Stil so ausgeprägt, dass Ähnlichkeiten kaum noch zu identifizieren sind. Dass Pfitzner ein sehr guter Pianist war, zeigen nicht nur seine vielen Auftritte mit Sängern und Ensembles sondern auch seine Werke für Klavier. Erstaunlich aber ist, dass er erst als über Siebzigjähriger zwei Werke für Soloklavier komponiert: die Fünf Klavierstücke Op. 47 (1941) und die hier eingespielten Sechs Studien für Klavier Op. 51 (1942).

Der Cellist Reinhold Johannes Buhl errang bereits mit 15 Jahren erste Konzerterfolge und wurde wiederholt bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Seit 1996 leitet er in Graf- rath bei München die auch von ihm begründeten „Marthashofer Kammerkonzerte“, die sich zu einem Anziehungspunkt für Publikum, renommierte Ensembles und Solisten entwickelten.

Die Violinistin Heidrun Sandmann ist seit 1989 Konzertmeisterin der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz und wird gerne zu Konzerten im In- und Ausland eingeladen. Dabei widmet sie sich gerne, neben ihrem klassischen Repertoire, selten gespielten Violinkonzerten u.a. von Hans Pfitzner, Samuel Barber, Erich W. Korngold und Ernst von Dohnányi.

Der Pianist Ulrich Urban studierte an der Hochschule für Musik in Leipzig Klavier und Dirigieren, übernahm dort später einen Lehrauftrag und 1991 die Professur einer Haupt- fachklasse für Klavier. Er spielte als Solist in vielen namhaften Orchestern Deutschlands und des europäischen Auslands. Sein großes Repertoire umfasst alle Stilrichtungen seit Bach, setzt jedoch einen Schwerpunkt auf Werke der Spätromantik. 

Best.-Nr.: CTH2599