Meisterwerke skandinavischer Kammermusik werden auf dieser CD vorgestellt. Es handelt sich um drei Sonaten für Violine und Klavier, geschrieben zwischen 1849 und 1905, also in jener Phase der Romantik, die zum einen absolut musikalisch den Prinzipien der Wiener Klassik folgte, zum anderen dem Tonmalerisch-Programmatischen breiten Raum ließ und die schließlich große Sympathien für das europaweit erwachende Nationale in der Musik weckte. Wer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts komponierte, musste sich also entscheiden. Was das Repertoire der vorliegenden Einspielung betrifft, so ist es die klassische Sonate, der die Norweger Sinding und Grieg einerseits und der Däne Gade andererseits ihre Reverenz erweisen, freilich jeder auf individuelle Weise. (Auszug aus dem Booklet)
Christian August Sinding (1856-1941) studierte erst Musik in Oslo, bevor er für 3 Jahre an das Leipziger Konservatorium wechselte. Auch danach wechselte er ständig zwischen Norwegen und Deutschland. Auf Grund seiner lyrischen Kompositionen sahen viele in ihm den Nachfolger Griegs. Die hier eingespielte Sonate F-Dur für Violine und Klavier op. 73 ist ein Beispiel dafür.
Anders als Sinding und Grieg gehörte der Däne Nils Wilhelm Gade (1817-1890) der Vorgängergeneration an. Zu Beginn seines Schaffens stand er der dänischen Volksmusik sehr nahe, was in Dänemark große Beachtung fand. Ein Stipendium in Leipzig führte ihn mit Mendelssohn Bartholdy zusammen. Seit dieser Zeit distanzierte er sich mehr und mehr vom nationalen dänischen Element und orientierte sich an Mendelssohn und Schumann. In der Zeit der Neuorientierung und die Jahrhundertmitte fiel die Komposition der Violinsonate Nr. 2 in d-Moll op. 21, die er Robert Schumann widmete.
Ein großer Teil der Kompositionen Edvard Griegs (1843-1907) sind von den norwegischen Melodien und Rhythmen beeinflusst – lyrische Klavierstücke, Bearbeitungen norwegischer Volksmelodien, über 180 Lieder, Chorwerke, Sonaten, Klavierkonzert, Streichquartett und die Schauspielmusik zu Ibsens „Peer Gynt“. Seine kammermusikalischen Kompositionen sind nicht umfangreich. So hinterließ er nur drei Violinsonaten. Auf die ersten beiden, 1865 und 1867 komponiert, folgte erst 20 Jahre später die Sonate in c-Moll op. 45, ein Meisterwerk, das in der Fachwelt und beim Publikum schon bei der Uraufführung Begeisterung hervorrief.
Das Duo Appassionata, gegründet 2002, besteht aus der Violinistin Isabel Steinbach und dem Pianisten Pervez Mody. „Isabel Steinbach und Pervez Mody sind ein nahezu perfektes Duo: groß im Können, groß in der Ausstrahlung, aufmerksam in der Abstimmung“ (Auszug aus der Badischen Zeitung).
Isabel Steinbachs rege Konzerttätigkeit führt sie als Solistin, Kammermusikerin und Orchestermusikerin regelmäßig durch das In- und Ausland. Neben ihrer Konzerttätigkeit unterrichtete sie von 2004 bis 2006 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt und hatte von 2005 bis 2011 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Mainz.
Pervez Mody zeichnet neben seiner brillanten Virtuosität sein emotionales, fantasievolles und differenziertes Spiel, verbunden mit einem sehr individuellen Zugang zur Musik und einer großartigen Bühnenpräsenz aus.
Mit Pervez Mody wird auf dem Label THOROFON das Gesamtwerk Alexander Scriabins eingespielt.
Bereits erschienen sind Vol. 1 – 3 (CTH2570/2, CTH2579 und CTH2590)
Best.-Nr.: BM319284