Carl A. Bünte dirigiert Rachmaninoff und Schumann


BM312455Carl A. Bünte dirigiert Rachmaninoff und Schumann

Sergej Rachmaninoff – Konzert für Klavier und Orchester Nr.2, c-Moll Op. 18

Robert Schumann – Symphonie Nr. 4 d-Moll Op. 120

Rachmaninoff war der Komponist, der nie gelacht hat. Nach außen war er streng, anspruchsvoll und unnahbar. In seinem Inneren aber war der Russe sensibel, depressiv und gefühlvoll. Nach einem Nervenzusammenbruch konnte er sein berühmtes (und sauschweres) drittes Klavierkonzert nur nach der Behandlung durch einen Psychotherapeuten vollenden – dem das Werk dann auch gewidmet wurde. Ein in der Musikgeschichte einmaliger Vorgang.

Rachmaninoffs zweites Klavierkonzert ist der größte Hit auf diesem Sektor nach dem ersten Klavierkonzert von Tschaikowski. Es ist ein Werk, das jeder kennt, der sich auch nur ein bisschen für Klassik interessiert. Zahllosen Filmmusiken, allen voran dem Warschauer Konzert von Richard Addinsell, hat „Rach 2“ als Vorbild und Inspiration gedient. Jeder große Pianist (bis auf Glenn Gould) hatte und hat es im Repertoire. Das elegische, weit ausschwingende erste Thema, der langsame Satz mit seinen großen und schönen Melodien, das Zusammenspiel von Klarinette, Harfe und Klavier – all das begeistert wie eh und je.

Zwischen Rachmaninoff und Robert Schumann liegen Welten, aber eines verbindet sie: beide zählen zu den größten Klavierkomponisten aller Zeiten, beide hatten eine Ader für große Melodien, und beide hatten auch auf dem Gebiet der Orchestermusik etwas zu sagen. Schumann war wie Rachmaninoff zuerst durch und durch Klavierkomponist, bis er sich wie dieser die symphonische Musik erschloss. Seine vierte Symphonie in d-Moll ist eigentlich seine zweite. Es ist ein weitgreifendes, anspruchsvolles Werk, in dem die vier Sätze zyklisch und ohne Unterbrechung ineinander übergehen. Große Dirigenten wie Klemperer, Karajan und Celibidache mit einem Sinn für ausschwingende melodische Linien – herrlich die Romanze des zweiten Satzes – haben dieses Werk seit jeher geliebt.

Wenn nun Rachmaninoff und Schumann weltberühmt sind – wer ist dann eigentlich Carl A. Bünte? Eine Antwort wäre: er ist das, was man, keineswegs geringschätzig, einmal „Kapellmeister“ genannt hat. Das ist ein typisch deutscher Titel für einen Dirigenten, der alles kann – vom Musical bis zur großen Oper, vom Orchesterlied bis zur großen Symphonie. Der Berliner Bünte war zuerst Meisterschüler von Sergiu Celibidache, dann Chefdirigent des Berliner Symphonischen Orchesters; danach hat er Orchester auf der ganzen Welt und besonders oft in Japan dirigiert. Bünte besitzt wie sein Lehrer Celibidache eine Liebe für die großen Werke der Klassik und Romantik, allen voran Beethoven und Bruckner, deren Geist und Gehalt er besser interpretiert als einige durchaus bekanntere Dirigenten.

Ist Carl Bünte nicht so bekannt, wie Karajan und Bernstein, dann kennen noch weniger Menschen die japanische Pianistin Hiroko Miyamoto – und doch legt sie hier eine makellose und vollkommen ausgereifte Interpretation des Konzertes von Rachmaninoff hin.

Diese klare und schlanke Aufnahme von Bünte und Miyamoto mit dem großartigen Zusammenspiel zwischen Solistin und Orchester kann es mit viel bekannteren Einspielungen aufnehmen. Eine echte Entdeckung!

Best.-Nr.: BM312455

Bei BELLA MUSICA sind mit dem Dirigenten Carl A. Bünte bereits erschienen:

BM312396: Beethoven – Symphonie Nr. 9 mit dem Kansai Philharmonic Orchestra Osaka

Weitere Veröffentlichungen mit dem Berliner Symphonischen Orchester:

BM312414: Beethoven – Symphonie Nr. 3 „Eroica“ u. Große Fuge op.133
BM312424: Tschaikowsky – Symphonie Nr.5 op.64 / Brahms – Serenade Nr. 2 op.16
BM312425: Beethoven – Symphonie Nr.6 op.68 / R. Strauss – Don Juan, Tondichtung f. großes Orchester
BM312441: Bruckner – Symphinie Nr. 7 E-Dur
BM312450: Berlioz – Phantastische Symphonie / R. Strauss – Tod und Verklärung
BM312451: Schubert – Symphonie Nr. 8 C-Dur / Beethoven – Ouvertüre „Die Weihe des Hauses“
BM312452: Beethoven – Symphonie Nr. 2 / Tschaikowsky – Symphonie Nr. 2